Postings zum RPG

Postings zum RpG Not the Cat is watching you
Jahr: 2019
Erster Tag: 1. August
Ort: fiktiv an der Ostsee

Es ist ein warmer Sommermorgen als die ersten Schüler das Schulgelände betreten.
Sie alle sind meiner Einladung zu diesem ganz speziellen Ort gefolgt um heraus zu finden was sie zu besonderen Menschen macht.

Selbst bin ich noch mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt und versuche alle Ungereimtheiten, von denen es plötzlich noch ganz schön viele gibt, zu klären. Nicht alle Schüler hatten schon ein Zimmer für ihren Aufenthalt und selbst die Klassenzusammenstellungen änderten sich förmlich im Minutentakt. An meiner Seite in diesem Chaos meine Frau Matilda, die sich geschworen hatte dieses Jahr alles ruhiger angehen zu lassen und nun wieder wie immer umher wirbelte und irgendwie alles zeitgleich schaffte. Dazu kamen meine handverlesenen Lehrer und Aufsichtspersonal, die mich stets unterstützen.
Die ersten waren bereits auf dem Schulgelände unterwegs um die ersten Schüler zu begrüßen und aufzupassen, dass nicht schon am ersten Tag etwas ungewolltes geschehen würde.

Meine private Schule mit Internat, die man nur mit Einladung finden konnte, lag nahe der Ostsee und etwas ab von den umliegenden Orten. Ich wollte hier ungestört vor neugierigen Blicken sein, trotzdem gibt es immer wieder Gerüchte über die Schüler hier, die es galt nicht weiter zu befeuern. Daher gab es auch strenge Regeln, die unbedingt eingehalten werden müssen. Was natürlich super mit pubertierenden Jugendlichen klappt. Also nicht.


Doch nun lasst uns anfangen mit diesem neuen Schuljahr. Eine neue Runde und wieder die Hoffnung, allen zu helfen, zu erkennen, zu verstehen und zu leben.

Der Wecker an diesem Morgen klingelte deutlich früher, als es für Ameria typisch war.
Der lästige Ton riss sie unsanft aus einer unruhigen Nacht. Ameria war nervös, denn sie hatte vor von vorne anzufangen.
Mit schwerem Kopf und noch schwerern Augenlidern schleppte sie sich aus ihrem Bett. Sie schlurfte zu dem immernoch kreischenden Wecker, welchen sie bewusst soweit von ihrem Bett stehen hatte, das sie aufdtehen musste um ihn zu deaktivieren. Es wurde still in ihrem Zimmer. So still wie in der restlichen Wohnung, denn um kurz nach Mitternacht war ihre Mutter noch nicht zu Hause.
Ihre Mutter war keine Schwester oder Polizistin oder sonst in einem Beruf der Nachrichten erorderte, nein, ihre Mutter war wahrscheinlich in irgendeinem exklusiven Club und genoss ihr Leben in vollen Zügen.
Das Badezimmer Licht stach schnerzhaft in Amerias Augen und verschlimmerte ihre Kopfschmerzen noch weiter.
Die Morgenroutine war jedoch gut einstudiert, so das sie nach 30min zumindest wach wirkte.
Nachdem sie sich angezogen hatte schnappte sie sich ihren Koffer und machte sich auf den Weg zum Kölner Hauptbahnhof. Vor Ort holte sie sich bei Starbucks einen Latte Machiato in Venti mit doppelt Espresso um zu verhindern, das sie im ICE einschlafen würde.
Ihre Reise führte sie in den Norden des Landes. An der Ostsee war sie noch nie gewesen und sie hoffte, das sie am Wochenende das Meer sehen könnte.
Die Fahrt bis Rostock verlief ruhig und sie hatte einen 6er Abteil nur für sich, was sie tatsächlich etwas nervös machte, da sie sehr müde war und wirklich nicht einschlafen wollte.
In Rostock wurde sie von ihrer Tante Joelle, auch Joe genannt, eingesammelt, welche mit rasantem Tempo die restliche Stecke bis zum Internat fuhr.
Das Internat lag fernab von jeglichen Orten und es führte eine recht lange Straße mitten durch dichten Wald bis endlich das Tor zu erkennen war. An diesem verabschiedete sich Ameria von Joe und verspach sich bald zu melden, sobald sie sich eingelebt hatte.

Schulhof, Vorderer Eingang:

Es war als hätte Ameria durch das Tor eine völlig andere Welt betreten. Die Atmosphäre war vollkommen anders, als sie es je gespürt hatte.
Die Luft schien schwerer zu sein und auch kühler.
War das die Seeluft?
Ameria schüttelte das Gefühl so gut sie konnte ab, atmete tief durch, um den Knoten in ihrer Brust zu lösen und suchte nach einem Anhaltspunkt wohin sie nun gehen sollte.
Der Hof war prall gefüllt mit den unterschiedlichsten Leuten. Diese waren jedoch alle ca in ihrem Alter. Die Einladung zum Internat lag wie ein Stein in Amerias Handtasche.
Den Koffer fest umklammert beschloss sie einfach erstmal in Richtung Hofmitte zu gehen.
Mit etwas Glück würde jemand sie bemerken und ihr sagen wohin sie musste.

Es war noch dunkel draußen als eine schrille Stimme in seinem Kopf schallte. Unsanft riss es ihm aus den Schlaf, noch orientierungslos wo er genau war oder wie spät es überhaupt war, bewegte er langsam seine müden Knochen hoch und versuchte wach zu werden. Diese Nacht hatte er in einer Notunterkunft für Jugendliche nahe Rostock verbracht, es war alles andere als ordentlich hier aber es gab ein Bett und sauberes Wasser, mehr als man von der Straße erwarten konnte, wo er sonst oft nächtigte.
Schnell machte er sich fertig für den restlichen Weg seiner Reise, zu seinem zweiten Versuch sich wieder irgendwo einzufügen, ein normales und geregeltes Leben zu führen. Ob das klappen konnte? Er hatte schon dem Start seine Zweifel an der Entscheidung seines Onkels. Zwar war er dankbar und wollte es wirklich probieren doch in wie weit konnte man sich verstellen um irgendwo reinzupassen? Er hatte früh gelernt sich durchzusetzen, mit allen seinen Kräften, was ihm bei seinem ersten Versuch zum Verhängnis wurde. Warum sollte es diesmal anders werden?
Mit diesen Fragen im Kopf, machte er sich auf den Weg per Bahn und Anhalter um dieses mal wenigstens pünktlich zu sein.


Die Sonne strahlte schon jetzt, noch am frühen morgen, eine wärme aus, die einen heißen Tag versprach. Er hatte mittlerweile das Schulgelände erreicht und betrat es vorsichtig, sich genau umsehend wer dieses mal neu an dieser Schule war. Im Vergleich zu den meisten, wusste er genau wer warum hier war und konnte auch sehr schnell einschätzen, wo es zu Ärger kommen konnte und wo er sich besser fernhalten sollte. Mal sehen ob das alles auch so klappen würde.
Mit seinem Auftreten hatte er auch die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, denn scheinbar war er das einzige, was man hier als Punk bezeichnen konnte. Sein Erscheinungsbild war schon immer auffällig und wirkte auch immer leicht provokativ, was ihn meist negative Blicke bescherte. Doch sein Fell war dick und er konnte gut mit dieser Art der Aufmerksamkeit umgehen. So stolzierte er förmlich den Weg entlang zu seinem riesigen Baum, wo er im Schatten erstmal Zuflucht suchte. Er schmiss seine Sachen auf den Boden, setzte sich daneben und zündete sich erstmal seelenruhig eine Zigarette an, um die Stimme zu beruhigen, die ihm die ganze Zeit zu flüsterte, wen man doch zuerst ein bisschen ärgern konnte.
Die Schüler um ihn herum vergrößerten nach und nach ihren Abstand zu ihm, manche weil sie nicht mit ihn in Verbindung gebracht werden wollten, andere weil sie sich unwohl fühlten. Aber wieder andere hatten ein ganz komisches Gefühl in seiner Gegenwart und suchten regelrecht Flucht in der ferne.
Mourice hatte sich mittlerweile sein Umfeld genauer angesehen und vor allem ein Mädchen war ihm aufgefallen: ein zierliches Mädchen mit roten Haaren, welche er orientierungslos über das Gelände ging.
Etwas neugierig aber unauffällig beobachtete er es.

Als Ameria ungefähr die Mitte des Schulhofes erreicht hatte wurde ihr bewusst das sie durchaus bemerkt worden ist.
Es waren einige Augenpaare auf sie gerichtet und normalerweise störte sie sowas nicht, da sie es gewöhnt war aufgrund ihres hübschen Gesichtes Blicke auf sich zu ziehen aber das hier war anders.
Sie wurde eindeutig mit Feindseligkeit begutachtet. Keines der Gesichter kam ihr auch nur im Ansatz bekannt vor. Vollkommen irritiert und verunsichert drehte sie leicht ab und bewegte sich zum Rand des Hofes, weg vom Zentrum.
Abgelenkt von ihren eigenen Gedanken und dem Versuch sich einzureden, dass sie sich das eingebildet hatte lief sie in den Rücken eines andernen Schülers.
Es folgte ein lautes Platsch und Geräusch eines Plastikbechers auf Beton.
"Entschuldigung!", rief Ameria wie im Reflex und trat einen Schritt zurück. Der Junge drehte sich zu ihr um und schien alles andere als willens zu sein die Entschuldigung anzunehmen.
Der große Kaffeefleck auf seinem sonst weißen T-Shirt verstärkte die Vermutung von Ameria, das sie ein Problem hatte.
"Pass gefälligst auf wo du hinläuft!", schnauzte er sie an und draht drohend einen Schritt näher.
Ameria hob beschwichtigend beide Hände vor sich und trat erneut einen Schritt zurück. "Ich sagte es tut mir leid. Was willst du jetzt von mir?", antwortete sie gereizt, denn Diplomatie und Deeskalation lagen ihr so gar nicht. " Das Shirt war teuer, gib mir 50€!", grinste der ihr körperlich deutlich überlegende Junge auf sie herab und streckte eine Hand aus.
In diesem Moment verlor Ameria, wie so oft in ihrem Leben, das Gefühl für Gefahr. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, zog verächtlich eine Braue hoch. "50€? Für diesen weißen Lappen von Primark? Du hast sie ja nicht alle. Du weißt schon das man Kleidung waschen kann?", antwortete Ameria schnippisch und gab dem Jungen das Gefühl, obwohl sie so viel kleiner war als er, als ob sie auf ihn herabblickte.
Der Junge nahm das gar nicht gut auf und machte in seiner Wut einen Satz auf sie zu. In diesem Augenblick jedoch packte ihn ein Erwachsener und hielt ihn zurück. "Beruhig dich und geh!", befahl der Mann in sehr ruhigem und bestimmten Ton.
Nachdem der Junge wütend abgezogen war, wandte sich der Mann an Ameria. Er war fast 1.90cm groß mit schwarzen Haaren, überaus sportlicher Erscheinung und kalten, harten, blauen Augen.
"Das gilt auch für dich. Du solltest schnell lernen nicht noch Öl ins Feuer zu gießen.", der tiefe Bariton des Lehrers vibrierte regelrecht durch Ameria und etwas an diesem Mann erfüllte sie mit Angst.
Genug Angst, dass sie ihm nicht pampig entgegnete, das sie sich hier überhaupt nicht in der Schuld sah.
Sie nahm stattdessen, mit einem Nicken das zeigen sollte das sie verstanden hatte, ihren Koffer und steuerte auf einen schattigen Baum zu, denn dort schienen sich aus irgend einem Grund nur sehr weige Schüler aufzuhalten.
Sie stellte ihren Koffer ab und setzte sich auf diesen. Ein leichtes Zittern durchfuhr sie aber sie konnte nicht sagen ob es die Wut auf diesen idioten war, die Angst vor dem Lehrer oder ob es etwas mit dem Jungen ca. 1m neben ihr zu tun hatte.
Sie hatte ihn zuvor gar nicht wahrgenommen, was bei seiner Erscheinung mehr als verwunderlich war. Er stach aus der Masse wie sonst keiner hier.
Ameria hatte noch nie jemanden in ihrem Alter gesehen der blaue Haare hatte, geschweige denn gepierct war.
Aber da war noch etwas anderes an ihm, etwas das verhinderte das sie ihn nicht anstarrte. Nur konnte sie beim besten Willen nicht sagen was, doch irgendwas störte sie gewaltig an diesem Punk, etwas das sie nicht in Worte fassen konnte.
So saß sie da, im Schatten des Baumes und fand sich unfähig den Blick von diesem Jungen abzuwenden.

Es hatte wirklich nicht lange gedauert und das orientierungsloswirkende Mädchen war auf die ersten Schwierigkeiten getroffen. Sie hatte einen anderen Jungen angerempelt, der überaus aggressiv auf sie reagierte. Er hatte sich Kaffee übergekippt und war nun dabei eine große Sache daraus zu machen. Mourice beobachtete die Szene sehr genau, denn nicht nur, dass das Mädchen ihn angerempelt hatte, sie hatte auch noch einen von den Geplagten erwischt. Sie selbst war eindeutig eine Vertreiberin und vermutlich wusste sie wie die meisten ihrer Sorte nicht, was so anders an ihr war. Doch Geplagte spürten zumeist ein gewisses Unbehagen wenn sie einen Vertreiber trafen und das führte oft zu Streitigkeiten, wo es eigentlich keine gab.
Nun also war so eine Szene schon entstanden. Gespannt beobachtete nun mehrere Leute diese Szenerie um heraus zu finden, wie es weiter gehen würde doch das Mädchen schien sich nicht von den Jungen beeindrucken zu lassen. Doch bevor es wirklich spannend wurde, mischte sich ein Lehrer ein, der vermutlich das ganze auch bis zu einem gewissen Punkt hat laufen lassen. Es sollte aber am ersten Tag nicht schon den ersten Kampf geben, also beendete er das ganze ziemlich am Anfang und so löste sich das Ganze recht zügig und unspektakulär auf.

Mourice hatte mittlerweile seine Zigarette aufgeraucht und sie am Boden ausgedrückt, den Stümmel würde er später in den Müll werfen, doch nun war seine Aufmerksamkeit erstmal wieder auf dieses Mädchen gerichtet. Sie hatte sich nämlich in seiner Nähe auf ihren Koffer niedergelassenen und hatte ihn scheinbar erst jetzt entdeckt. Das war ungewöhnlich für Vertreiber, denn die meisten mieden ihn weiträumig. Seine Anwesenheit löste oft Unbehagen aus, doch sie dagegen sah ihn direkt an, starrte förmlich. Sein Blick wanderte zu seinem Plagegeist, der eindeutig klar machte, nicht in der Nähe dieses Mädchen sein zu wollen. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er, wie es wohl für andere aussehen musste, in die Luft starrte und dann direkt zu dem Mädchen sah, welches immer noch den Blick auf ihn gerichtet hatte. Sie war eindeutig keine normale Vertreiberin, dem war er sich jetzt schon sicher aber auf wen sie hier getroffen, wusste sie eindeutig auch nicht. Das könnte noch sehr amüsant für ihn werden. Und nebenbei bemerkt sah sie schon ziemlich niedlich aus.

"Hai." sagte er mit einem freundlichen Lächeln zu dem Mädchen und machte eine Winkbewegung mit dem Arm.

Ameria scannte den ihr unbekannten Jungen vom Scheitel bis zur Sohle.
Er war eindeutig kein Pseudo-Punk der einfach nur auffallen wollte. Seine Sachen waren abgenutzt, nicht in der Optik neu gekauft, seine Piercings scheinbar echt und er hatte einen leichten Bartschatten.
Aber seine dem Verfall nahen Schuhe waren es, die Ameria zu dem Schluss kommen liesen, das er womöglich tatsächlich von der Straße kam.
Von seiner Kleidung mal abgesehen war er aber nicht unbedingt hässlich... er hatte sogar recht hübsche Gesichtszüge.
Insgesamt konnte sie aber nichts an ihm erkennen, was sie so faszinierte und das wurmte sie. Er schien auchbirgendwas zu beobachten aber was, konnte Ameria nicht erkennen. Komischer Junge...
Als er sie nun grüßte, riss dies Ameria aus ihrer Trance. Sie hatte für einen Moment vergessen, das er unmöglich nicht mitbekommen haben konnte, das sie ihn musterte.
Sie wandte den Blick kurz beschämt über ihr Verhalten zu Seite und spürte wie ihre Ohren eine verräterische Farbe annahmen.
Sie seufzte leise, genervt von der Situation und der darin schwingenden Peinlichkeit.
"...Hi... ", brummte sie leise und beschloss das sie ja doch nicht aus der Situation kam, also musste sie sich dem wohl stellen. Sie wandte sich wieder dem Jungen zu. " Ich wollte nicht starren.... war unhöflich...", entschuldigte sie sich so gut wie sie es nur konnte und das war keines ihrer Talente.
Sie wusste nicht wie man sich mit fremden Leuten unterhielt, schon gar nicht wenn man sie vorher wie ein Tier im Zoo beglotzt hatte. Die Tatsache das er ein Junge war, machte es für sie sogar noch schwerer. Sollte sie sich vorstellen? Wäre das passend oder käme das seltsam?
Das Schweigen was folgte war aber auch nicht grade angenehm... worüber konnte sie nur reden?
"Weißt du ob das Meer weit weg ist?", platze sie mit der ersten Frage heraus die ihr in den Sinn kam.

Das Mädchen hatte offenbar ganz vergessen, wie sie Mourice angestarrt hatte, zumindest lies ihre Reaktion und die nun roten Ohren darauf schließen. Kurz amüsiert grinste der Punk zu ihr, welche ihn nun leicht verstimmt eine Begrüßung erwiderte und sich kurz darauf auch sowas ähnliches wie entschuldigte. "Passt scho" sagte er nur knapp und schien sich nicht daran zu stören, wenn man ihn anstarrte. Das kam einfach viel zu häufig vor und ganz ehrlich, wer sich so kleidete wollte auffallen. Nun gut, die kaputten Schuhe waren nicht wollt, dich das Geld, was sein Onkel ihn gegeben hatte, musste für andere Dinge herhalten als neue Schuhe. Hoffentlich würde das später keinen Ärger geben.
Mittlerweile war zwischen den beiden eine leicht peinliche Stille entstanden und Mourice wusste auch nicht so recht, wie er reagieren sollte. Vielleicht sich vorstellen, aber womöglich fühlte sie sich dann noch unwohler und würde gehen. Schließlich sah sie nicht nach jemanden aus der mit Punks und anderem Gesindel verkehren würde, viel zu stilvoll gekleidet.
Zum Glück durchbrach sie die Stille mit einer Frage und Mourice sah sich kurz orientierend um, bevor er mit dem Zeigefinger in einer Richtung zeigte und sagte "In die Richtung, ungefähr 20 Minuten zu Fuß. Ein kleiner Weg durch den Wald führt direkt an den Badestrand."
Er fing an in seiner Tasche nach Paper, Filter und Tabak zu wühlen und drehte sich gekonnt in Windeseile eine neue Zigarette. Es ging deutlich einfacher Zigaretten zu drehen, wenn nicht ständig ein Plagegeist versuchte einem die Zutaten weg zu nehmen oder mit ihnen herum spielte. In Gedanken hatte ich mir schon notiert das selbst eine Plage wie meine, die kaum Furcht kannte, sich bei ihr deutlich zurück hielt. Sie ließ sie förmlich nicht aus den Augen, wenn sie sowas überhaupt hatte, und zeigte eindeutig ihren Missmut über ihre Nähe.
"Mein Name ist Mourice." sagte er freundlich lächelnd, nahm die Zigarette und zündete diese an. Der blaue Rauch würde seine Plage etwas beruhigen, bevor sie noch auf dumme Ideen käme und er schon am ersten Tag wieder in der Patsche steckte. Er blies den blauen Rauch in die Luft und sah immer noch freundlich zu dem Mädchen, von der er vielleicht jetzt auch mal den Namen erfahren würde, ansonsten würde er ihr einfach einen Spitznamen geben.
Kurz wanderte sein Blick über das Gelände, er hatte sich jetzt so auf sie konzentriert, dass er die Neuankömmlinge völlig verpasst hatte. Es war schon interessant zu sehen, wer hier alles so ankam und auch Trilla, die Plage des Jungen, war deutlich davon angetan, sich anderen Menschen zu zuwenden. Mit einem kurzen Zischen in die Luft holte er sie aber wieder zu sich. Sie wollten doch unauffällig bleiben, so weit das eben ging.

Etwas verwundert aber durchaus erleichtert stellte Smeria fest, das er zwar ein Punk war aber scheinbar kein überl gelaunter.
Sie entspannte sich etwas, als er es so einfach abtat, dass sie gestarrt hatte wie der letzte Dorftrottel. Die Antwort auf ihre spontane Frage kam hingegen als Überraschung.
Zum einen hatte sie nicht wirklich damit gerechnet eine Antwort zu erhalten und zum anderen war sie erstaunt wie nah an der Küste sie waren.
" Ernsthaft? Das Meer ist so nah? Das ist ja der Hammer!", konnte sie ihre Freude nicht im Ansatz verbergen. Sie sprang, nun ganz hibbelig weilmsie an den Strand wollte, vom Koffer und warf einen Blick auf ihre Uhr. "Argh, wann geht es denn hier weiter? Ich willl zum Wasser."
Nur einen Augenblick später wurde ihr bewusst, das sie sich vielleicht ein wenig zu sehr freut für ihr Alter und setzte sich wieder ruhig auf ihren Koffer.
Der Junge, welcher sich nun als Mourice vorstlte, hatte zwischenzeitlich begonnen sich eine Zigarette zu drehen und anzuzünden. Einzig und allein das der Wind den Rauch von Ameria fernhielt, verhinderte das sie Mourice anschnauzte.
"Ich heiße Ameria.", stellte sie sich nun auch vor. "Kommst du hier aus der Gegend oder woher weißt du wo es zum Srand geht?", fragte sie neugierig und richtete ihren Blick nun aber wieder auf den Hof.
Nach wie vor war sie Ziel feindseeliger Blicke von fremden Leuten. Sie stellte aber fest, dass das nicht nur sie betraf. Es gab scheinbar eine kleine Minderheit auf dem Hof, die mehr oder weniger stark angefeindet wurden. Sie schüttelte voller Unverständnis den Kopf. "Hier sind echt ne Menge Morgenmuffel unterwegs.....", stellte sie leise fest.

Deutlich überrascht sah Mourice zu Ameria, welche sich gerade tierisch freute so nah am Meer zu sein. Sie kannte sich hier scheinbar gar nicht aus und machte deutlich so schnell wie möglich dahin zu wollen. Kurz musste er etwas auflachen über so viel kindliche Freude doch Ameria fand schnell wieder zu ihrer eher steifen Version ihrer selbst und beruhigt sich wieder. Schade eigentlich, denn aufgeblüht wirkte sie noch niedlicher als vorher, dachte sich Mourice, während er weiter seine Zigarette vernichtete.
"Es sollte eigentlich in Kürze los gehen." Antwortete er ruhig auf ihre Frage. Als sie sich nun auch noch vorstellte, lächelte er zu ihr. Ameria war ein hübscher Name und passte eindeutig zu ihr.
"Ich kenne die Gegend nur schon ein bisschen." antwortete er knapp auf ihre zweite Frage und wollte es auch dabei belassen. Er musste ja nicht gleich am ersten Tag einer wildfremden erzählen, dass das hier sein zweiter Versuch an der Schule war. Der erste hatte sehr ungünstig geändert und ungern wollte Mourice sich daran erinnern. Ganz davon abgesehen würde es schon wieder genug Getratsche geben, sein Onkel war schließlich der Direktor dieser Schule. Sie gehörte ihm genau gesagt.

Kurz irrtiert über ihre Aussage mit den Morgenmuffeln, sah Mourice sich auf dem Hof um. Sie hatte also wirklich keine Ahnung warum sie hier war, sah er sich bestätigt und meinte dann nur gelassen und auch eher so nebenbei "Das ist nur in den ersten Tagen so. Nach einer Weile haben sich die meisten an die neue Situation hier gewöhnt und sind nicht mehr so angespannt."
Erst nachdem er gesprochen hatte, fiel ihm auf, dass es jetzt deutlich so wirkte, als wüsste er mehr über diese Schule. Das, was er eigentlich noch nicht von sich preis geben wollte, aber den Mund halten war noch nie seine Stärke.
Zum Glück ertönte dann auch schon die Schulglocke, die den Beginn des ersten Schultag einläutete und somit Mourice vor etwaigen Nachfragen erstmal retten sollte. "So, jetzt geht es los. Wir sollten nach vorne zur Bühne gehen."
Langsam erhob er sich, ergriff seinen Rucksack und deutete auf das vor ihnen liegende riesige Schulgebäude, vor dessen sich die Bühne befand.

Ameria kaufte Mourice nicht ganz ab, dass er sich infach nur ein wenig in der Gegend auskannte.
Allein das er zu wissen schien wann es hier weiter gehen würde, lies sie stutzig werden. Es hatte keinen Ablauf zur Einladung gegeben und er hatte gesprochen als wäre es eine Tatsache, keine Vermutung.
Ihr Misstrauen fand sich bestätigt, als er ein wenig zu viel preisgab. Woher solllte er denn wissen wie es nach ein paar Tagen wäre, wenn er es nicht wüsste.
Ameria schürzte leicht die Lippen und sah ihn prüfend an. Lohnte es sich hier weiter zu bohren?
Schließlich würde sie gerne mehr zu diesem mysteriösen Internat erfahren. Ihre Internetrecherchen ware alle fruchtlos gewesen und wenn er wusste wonach ausgesucht wurde, wäre es sicherlich von Vorteil, wenn sie es aus ihm rauskitzeln könnte.
Sie wollte ihn grade auf die Nase binden, dass er sich verraten hatte mit seiner Aussage, als es plötzlich laut wurde. Die Schulglocke gab zu verstehen, das es wohl losging.
Kurz schielte Ameria zu Mourice und schmunzelte leicht. "Saved by the bell... deine Einschätzung das es gleich weiter geht, war offenbar goldrichtig."
Schnell war sie aufgestanden und kaum das sie anfing zu überlegen wohin sie jetzt wohl solllte, schien Mourice beschlossen zu haben ihr auszuhelfen.
Auch wenn sie ihm nicht ganz traute und immernoch rätselte was ihn so interessant machte, so war sie froh das sie über jemanden gestolpert war, der zumindest nach dem ersten Eindruck ganz freundlich war. Das war für Ameria, wie ihr der Vorfall mit dem Kaffee wieder mal bewiesen hatte, absolut nicht selbstverständlich.
Sie schnappte sich als ihren Rollkoffer und schloss schnell zu Mourice auf.
Den Blicken die ihnen zugeworfen worden ließen vermuten, das sie ein skurriles Bild abgaben.

Sie hatte eindeutig bemerkt, dass er sich einfach zu gut aus kannte und ließ ihn das auch direkt wissen. Es wäre wohl doch besser gewesen einfach den Ahnungslosen zu spielen aber bei einem so hübschen Mädchen hätte er das wahrscheinlich eh nicht lange geschafft. Ganz davon abgesehen interessierte er sich schon sehr für ihre Fähigkeiten als Vertreiberin, immerhin ließen sie sogar Trilla nicht unberührt und das schafften nur wenige. Er grinste sie nur unschuldig an und begleitete sie dann auf dem Weg zur Bühne. Auch die restliche Masse ging auf das massive Gebäude zu und war sichtlich verunsichert wie es hier weiter ging oder warum ausgerechnet sie hier waren. Ein paar dagegen schienen schon mehr zu ahnen oder waren sich bereits sicher.
An der Bühne angekommen, stellte Mourice sich etwas an den Rand um nicht mitten im Gedrängel zu sein, warf den Rucksack wieder auf den Boden und setzte sich einfach auf diesen.

Daniel Stoffer:

Es war endlich soweit, wie jedes Jahr stand die Rede des Direktors an und Daniel hatte wie immer versucht sie zu überarbeiten um nicht jedes Jahr das selbe zu erzählen. Dieser Jahrgang war der 4. an der von ihm gegründeten Schule und es sollte einer der interessantesten bisher werden. Selten waren so viele starke Vertreiber und Geplagte wie dieses Jahr und das löste schon eine Gewisse Nervosität bei Daniel und dem Lehrpersonal aus.

Mit einer schier unerschütterlichen Gelassenheit und Selbstbewusstsein betrat Daniel die Bühne. Er trug einen schwarzen Anzug mit auf hochglanzpolierten Lederschuhen, die schwarzen Haare waren streng nach hinten gekämmt. In der linken Hand trug er einen kleinen Spickzettel, wo die wichtigsten Daten drauf standen. Er stellte sich vor das Mikrophone und begann mit kräftiger seine Rede
"Liebe Schüler und Schülerinnen,
ich begrüße Sie herzlich an ihrem ersten Tag in dieser Schule. Mein Name ist Daniel Stoffer, ich bin Gründer und Direktor dieser Schule. Ich werde sie ihn den nächsten Jahren hier begleiten und ihnen eine Welt zeigen, die sie vielleicht bisher nur erahnen konnten. Mein Ziel ist es ihre schulischen Leistungen stets zum Optimum zu treiben aber auch ihre anderen Fähigkeiten zu fördern, entwickeln und in zielgerichtete Bahnen zu lenken. Sie sollen hier lernen sich selbst und ihre Umwelt besser zu kontrollieren und sich stets weiter zu entwickeln.
Ich und das gesamte Lehrpersonal, werden Sie auf diesem Weg führen und begleiten. Wir werden ihnen neue Möglichkeiten aufzeigen und mit ihnen zusammen den besten Weg finden.

Sie werden schnell lernen, diese Schule ist etwas anders als andere und Diskretion ist hier besonders wichtig.

Heute, an ihrem ersten Schultag, werden sie vor allem mit allen organisatorischen Inhalten versorgt. Der eigentlich Schultag beginnt morgen um 8 Uhr.
Meine Frau wird sie nun mit allen wichtigen Informationen für den heutigen und morgigen Tag versorgen. Sie wird sie über unsere Schulregeln aufklären und ihnen sagen wo sie alles finden.

Danke."

Mit diesen Worten verließ er ohne weiteres Zögern die Bühne und einen Haufen Fragen zurück. Doch diese sollten sich in den nächsten Tagen von alleine klären, daher hatte es keinen Sinn jetzt noch eine Fragerunde zu eröffnen und den trockenen Part überließ er wie immer seiner Frau, bei ihr traute sich wenigstens niemand zu widersprechen. Er selbst war mittlerweile aber deutlich ruhiger als vor dem Auftritt, denn in den Massen von neuen Schülern hatte er auch seinen Neffen entdeckt, der tatsächlich erschienen war. Vielleicht würde es diesesmal besser laufen.

Ameria folgte Mourice bis zum Rand Versammlung. Während er seinen Rucksack als Sitzsack nutze, machte es sich Ameria wieder auf ihrem Koffer bequem.
Während des kurzen Wegen bis zu dieser Stelle war ihr aufgefallen, das sie zwar viele vernichtende Blicke erntete aber auch Mourice eine spezielle Wirkung zu haben schien.
Er wurde gemieden aber es kam Ameria nicht so vor als ob dies ausschließlich an seinem Aussehen lag.
Sie beschloss den Gedanken später zu verfolgen, denn ein Mann tart auf das Podest vor Ihnen und stellte sich als Daniel Stoffers vor, der Direktor.
Dieser Mann strahlte eine Autorität aus die einen kalten Schauer über Amerias Rücken laufen lief. Aufmerksam lauschte sie seiner Ansprache. Viele Information hatte diese jedoch nicht enthalten aber sie machte Hoffnung auf die Chance das der Tag kurz wäre und Ameria noch heute zum Meer spazieren könnte.
Nachdem Herr Stoffers seine einleitende Ansprache beendet hatte, übergab er an eine Frau. Diese wirkte nicht weniger autoritär als er aber Ameria überkam kein Gefühl von Kälte oder Abneigung.
Im Gegengeil, die Luft die sich seit Betreten des Hofes so schwer angefühlt hatte, wurde um einiges leichter. Ameria atmete tief ein, so als wäre sie soeben eine massive Last losgeworden.
Die Frau stellte sich als Matilda Stoffers vor und ging die organisatorischen Punkte durch.
Demnach sollten sich alle Schüler zuerst zu ihren zugeteilten Zimmer begeben, bevor es empfohlen wurde sich das Schulgelände genauer anzusehen.
Von Uasflügen außerhalb des Schulgeländes wurde für die ersten Tage abgeraten. Weiterhin wurden wir darüber informiert das Ausflüge jeglicher Art einem Lehrer gemeldet und von diesem genehmigt werden musste. Ameria sank enttäuscht in sich zusammen und schmollte sichtlich, damit war der Standbesuch erstmal gestrichen.
Nachdem Frau Stoffers ihre Punkte abgehakt hatten, wurden alle Schüler aufgefordert zur großen Eingangshalle des Wohngebäudes zu gehen, denn dort hingen die Zimmerzuteilungen aus.
Diesmal wusste Ameria wohin sie musste, denn es galt einfach der Masse zu folgen. Kurz blickte sie zu Mourice und hob zum Abschied kurz die Hand.
"Bis dann"
Sie war sich sicher es würde kein Problem sein ihn zu finden, wenn sie wollte. E war ja Raucher, somit mit Sicherheit fter draußen auf dem Hof anzutreffen und auffallend genug war er schließlich.
Es war sehr anstrengend für Ameria sich durch die Schüler zu quetschen, die scheinbar vor den Aushängen campierten, statt Platz zu machen, doch schlussendlich kam sie durch und fand ihre Zimmernummer. Mehrere Lehrer standen an den Treppen zu den Wohnbereichen und beschrieben den Schülern den Weg.
Nach wenigen Minuten war Ameria also an ihrem Zimmer angekommen und betrat dieses vorsichtig.
Im Leben hätte ie nicht mit einer solchen Austattung in einem Internatszimmer erechnet.
Die Tür führte in in länglichen Flur, der direkt Platz bot für Schuhe und Jacken und in eine kleine Küche überging. Der eigentliche Raum folgte gradezu an der Küche vorbei.
Das Zimmer schien für 3 Personen ausgerichtet zu sein. Links von Ameria stand ein Doppelbett und zwei große Schränke.
Um die Ecke herum stand ein Einzelbett hinter einem weiteren Schrank. Die Fensterfront mit großen alten Bogenfenster unter welchen je ein Schreibtisch stand zeigte in den Innenhof.
Ameria stellte ihren Koffer vor das Einzelbett. Sie dachte sich wer zuerst kommt, malt zuerst und noch war sie allein im Zimmer. Zum Kopfende des Einzelbetten führte eine Tür in ein Tageslichtbad, welches mit einer Duschwanne, Toilette und Waschbecken mit Spiegelschrank ausgestattet war.
Alles war in einem sehr guten und vorallem sauberen Zustand. Ein Lächeln setzte sich auf Amerias Gesicht fest. Sie setzte sich an den Schreibtisch gegenüber ihres erwählten Bettes und wartete auf ihre Zimmergenossinnen.

Eher gelangweilt hatte Mourice die Rede seines Onkels verfolgt. Im Grunde war diese ja auch nicht neu für ihn, zumindest inhaltlich kannte er sie schon vom letzten Jahr und soviel neues würde es wohl nicht geben. Auch ließ sein Onkel wie immer seine Frau den trockenen Teil erklären und er verzog sich so schnell wie möglich wieder von der Bühne. Es war also im Prinzip wie das Jahr davor und Mourice hätte nichts verpasst, wäre er erst später hier aufgetaucht, dachte er sich und seufzte kurz. Ameria dagegen hatte sehr genau zu gehört, verständlich, sie hörte das alles ja auch zum ersten Mal.
Kurz nach der Rede verabschiedete sie sich dann auch schon Mourice und setzte sich zusammen mit den anderen Schüler in Bewegung um den Eingangsbereich des Wohngebäudes zu stürmen, wo sie alle erstmal ihr Zimmer finden wollte. Mourice war da jetzt eh zu viel Gedrängel, er verzog sich wieder unter dem Baum und wartete ab bis sich das Chaos vor den Plänen lichten würde. Sein Zimmer würde er dann immer noch finden und einen Lehrer, der ihm den Weg zeigte, brauchte er erst recht nicht. Auf dem Gelände verteilten sich jetzt nur wenige Schüler, von daher gab es auch nichts spannendes zu beobachten. Also machte er sich wieder ans Zigaretten drehen, was nun deutlich schwieriger war. Seit Ameria weg war, machte Trilla ihren Unmut über dieses Treffen sehr deutlich und immer wenn Mourice nun nach etwas greifen wollte, fing Trilla an es durch die Luft schweben zu lassen. Genervt zischte er sie immer wieder an. Zum Glück waren sie so gut wie alleine, wie sollte er einem Menschen, der nichts von Plagen wusste, dieses Bild auch erklären?

Nach dem sich der Ansturm endlich etwas gelegt hatte, die meisten in ihren Zimmern waren und die Lehrer sich im Gebäude verteilten, machte auch Mourice sich nun auf den Weg seine neue Unterkunft und vor allem seine Mitbewohner kennen zu lernen. Gemütlich schlenderte er mit seinem Rucksack auf dem Rücken in die Eingangshalle, suchte seinen Namen auf den Listen, merkte sich die Zimmernummer und stieg dann die Treppen hinauf. Das Zimmer war schnell gefunden und ohne großes Warten öffnete er die Tür, stellte seine Schuhe im Flur ab und sah sich kurz um. Im Prinzip sahen fast alle Zimmer gleich aus, die Küchenzeilen standen nur manchmal links und manchmal rechts, das wars. Die restliche Ausstattung war je nach Zimmergröße gleich. Er ging weiter herein in den Hauptraum . "Hallo, ich bin M" er stockte, als er sah wer sich mit ihm noch im Zimmer befand. Ehrlich gesagt, hatte er damit nicht gerechnet und das sah man ihm auch eindeutig an. "Oh, hallo Ameria." sagte er dann freundlich aber schon etwas verdutzt. Scheinbar waren die beiden alleine, zumindest war niemand weiter zu entdecken und das Doppelbett war leer. Ameria hatte sich das Einzelbett genommen. Er stellte also seinen Rucksack auf das Doppelbett ab, setzte sich erstmal und sah sich um. Die Zimmer sahen wirklich alle gleich aus...

Wer auvh immer sich das Zimmer mit Aneria teilen sollte, lies sich eine Menge zeit aufzutauchen.
Ameria ging davon aus das zwei weitere Mädchen auftauchen müssten und fand es seltsam, das beide sich solange Zeit ließen. Wollten Mödchen nicht meist gerne schnell ihr Gepäck loswerden?
Um die Zeit sinnvoll zu nutzen beschloss Ameria ihren Koffer auszupacken und ihre Kulturtasche im Bad zu verstauen.
Kurz nachdem die das letzte Kleidungsstück verstaut hatte öffnete sich endlich die Zimmertür. Ameria wollte niemanden überfallen und zu offensichtlich zeigen wie nervös sie war sich das Zimmer mit einem wildfremden Mädchen teilen zu müssen, also wartete sie geduldig bis ihre Mitbewohnerin in den Hauptraum kam.
Sie schickte schnell noch Stoßgebete gen Himmel, dass es keine Zicke war, denn Ameria hatte sich noch nie gut mit Mädchen verstanden Naja, wenn sie ehrlich war, dann verstand sie sich eigentlich mit niemandem wirklich gut.
Sie hörte wie Schuhe abgestellt wurden und kurz darauf kam endlich jemand rein.
Doch ein Mädchen war das nicht. Und wirklich fremd war die Person auch nicht mehr.
Mourice schien etwas verdutzt darüber sie zu sehen, während Ameria alles aus dem Gesicht viel.
Vollkommen irritiert und über alle Maßen überrascht das er hier in ihrem Zimmer war starrte sie ihn an. "Ähm hi... Mourice... was zum...!?", sagte sienund stolperte über ihre eigenen Gedanken,
"Du bist kein Mädchen!", rief sie vorwurfsvoll.

Na das konnte ja heiter werden.
Ameria schien mehr als nur verdutzt darüber zu sein, wen sie hier sah und sie versteckte das auch kein bisschen. Sie bekam nicht mal einen richtige Satz raus, was Mourice deutlich amüsierte, sie hatte wohl wirklich mit jemand anderes gerechnet. Nur zu verständlich, normalerweise waren im Internat die Zimmer nach den Geschlechtern getrennt, hier jedoch ging man nach einer anderen Methode vor und den meisten Ankömmlingen warf das erstmal aus der Bahn.
Ihr Vorwurf kam dann doch etwas überraschend. Im ersten Moment sah Mourice sie völlig verwirrt an, bevor er los lachen musste und eine Sekunde brauchte um sich zu fangen "Was hat mich verraten?" fragte er neckisch nach und sah dann noch mal um. "Sind wir beide alleine?" fragte er trocken nach.
Es wäre nur zu interessant wen sein Onkel noch in so einem Zimmer stecken würde. Doch wirklich noch jemanden vorstellen konnte er sich nicht.
Den meiste Unmut über die Zusammenstellung schien aber nicht Ameria, sondern Trilla zu haben. Sie war mehr als wütend darüber und warf erstmal seinen Rucksack vom Bett. Das konnte ja noch lustig werden.
Mourice stöhnte kurz genervt, als er zu seinem Rucksack sah, wie dieser plötzlich vom Bett fiel, hob ihn kommentarlos wieder auf und hielt nun seine Hand drauf, damit er nicht noch einmal Beine bekommen könnte und wieder einfach so vom Bett fiel, wie es für Ameria ausgesehen haben muss.

Da die beiden aber offensichtlich alleine waren, würde es zumindest mit dem Badezimmer wohl kaum Probleme geben, so dass man auch mal ruhe ein Bad genießen konnte, ohne das ständig einer rein wollte. In seinem letzten Jahr hatte Mourice sich das Zimmer mit 4 weiteren Personen geteilt, es war immer laut und irgendwer störte immer. Dieses Jahr war zumindest das besser. Naja, vielleicht auch nur vielleicht, denn Ameria schien gar nicht glücklich mit ihrem Zimmerpartner zu sein.

Nebenbei fing er jetzt an seine Sachen auszupacken, was sehr schnell ging, denn er hatte ja nicht wirklich viel. Ein paar Socken, Boxer, Shirts und ein 2 Shirts, das wars. Den Rest müsste er sich noch kaufen beziehungsweise erstmal von seinem Onkel besorgen. Der hatte bestimmt ein paar Handtücher für ihn, damit er wenigstens erstmal was hatte.

Ameria war vollkommen überfordert mit der Situation.
Mourice hingegen schien zwar überrascht das sie hiet war aber ihn schien es nicht zu überraschen, das er mit einem Mädchen in einem Zimmer war. Ameria Vorwurf zu seinem Geschlecht brachte ihn sogar zum lachen.
"Das ist nicht lustig!", bellte sie ihn an und ließ sivh auf den Schreibtischstuhl fallen.
"D-das ist jetzt nicht wahr oder? Ich soll mir das Zimmer mit einem Jungen teilen...", sprach sie verdutzt mit sich selber.
Mourice sprach dann auch noch den Dalt an, das sie alleine waren. Voller Entsetzem sah sie zu dem noch leeren Bett. "Oh Gott... du hast recht.... was wenn noch ein Junge kommt... was wenn keiner mehr kommt?!"
Ameria konnte sich beim bestem Willen nicht entscheiden, welche Vorstellung schlimmer war. Vielleicht kam ja noch ein Mädchen?
Sehnsüchtig wanderte Ameria Blick zum Flur, auch wenn sie keine Hoffnun hatte. Es war schon eine ganze Weile her, seit sich alle zu ihren Zimmern begebennsollten.
In dem Moment fiel wie von Geisterhand Mourices Rucksack von Bett... mit Schwung.
Dieses merkwürdige Bild stoppte Amerias Gedankenkarussel. Mourice schien wenig überrascht und hob als wäre es das normalste auf der Welt gewesen, denn Rucksack auf. Warum hielt er den Rucksack jetzt fest?
Irgendwas war hier seltsam....
Mourice begann derweil entspannt seine Sachen auszupacken. "Okay meine Reaktion ist sicherlich kein Standart aber du reagierst hier eindeutig zu entspannt!", sagte sie und sprang von ibrem Stuhl auf. Schnell hatte sie zu ihm aufgeschlossen und fixierte ihn mit ihrem Blick.
"Bist dundir sichet das du dich bei der Zimmernummer nicht verguckt hast?" fragtensie und kam im gleichen Augenblick drauf, das sie sich ja auch vertan haben könnte. Sie wandte den Blick ab und sprach zu sich "Vielleicht habe ich mir auch die falsche Zahl gemerkt....".
Sie packte Mourice am Handgelenk und zerrte ihn in Richtung Tür. "Ich will mich vergewissern das hier kein Irrtum vorliegt und du kommst mit!", befahl sie und marschierte los.

Ihre Reaktionen wurden einfach nicht besser. Für Ameria schien das ganze hier einen Weltuntergang zu gleichen, zumindest hatte Mourice mittlerweile das Gefühl und warf ich ihr schon einen leicht mitfühlenden Blick zu, während er seine Sachen in einem der freien Schränke verstauen wollte. Als er die Schranktür öffnete, entdeckte er zu seinem erstaunen ein paar Handtücher und sogar noch Shirts, die ihm passend könnten.
Wie bitte sehr konnte sein Onkel voraus ahnen, dass er dieses Schrank nehmen würde? Mourice wusste zwar, das sein Onkel ganz spezielle Fähigkeiten hatten aber das war sogar für ihn eine unheimliche Leistung. Egal, er konnte zumindest jetzt schon mal duschen gehen!
Ameria derweil sorgte sich ob noch jemand ins Zimmer kommen würde und wenn ja, ob es wieder ein Junge wäre.
Leider bemerkte sie auch schnell, dass Mourice das ganze nicht so erstaunte wie sie. Er reagierte wirklich so, als wäre es das normalste der Welt, was bei einer Schule aber bestimmt nicht hinkam. Zu seiner Verteidigung zuckte er nur kurz mit den Schultern. Was sollte er auch jetzt schon antworten.
Doch als sie plötzlich aufsprang und ihn fixierte, setzte er sich schnell wieder auf sein Bett, duckte sich etwas und hob die Hände als würde jemand mit einer Waffe auf ihn zielen. Sie konnte schon ein bisschen angsteinflößend sein, wenn sie so auf einen zukam. Ein unsicheres Lächeln war jetzt auf seinen Lippen und mit kleinlauter Stimme meinte er nur "Ich bin mir schon sicher hier richtig zu sein." Aber er hatte nicht wirklich das Gefühl, ihm würde zugehört werden. Denn Ameria packte sein Handgelenk und schleifte ihn förmlich mit. Sie wollte mit ihm zum Plan um sich Gewissheit über diese Zuteilung zu verschaffen und Mourice entschied, es würde eh keinen Sinn machen ihr jetzt zu widersprechen und ließ sich daher von ihr den gesamten Weg bis zu den ausgehangenen Listen im Eingangsbereich führen.
Angekommen suchte er noch mal seinen Namen auf der Liste, deutete dann mit dem Zeigefinger darauf und meinte trocken "Hier, Mourice Stoffer, Zimmer 335." Hoffentlich würde sie das jetzt überzeugen, dass die beiden wirklich in einem Zimmer waren und sie würde nicht noch mit dem Direktor reden wollen. Am ersten Tag hatte Mourice nicht vor seinem Onkel unnötig über den Weg zu laufen.

Zu ihrem Glück lies Mourice sich mitziehen, hätte er sich gewehrt, wäre sie nicht weit gekommen.
Erst als sie am schwarzen Brett angekommen waren, lies sie Mourice los und suchte ihren Namen.
Sie hatte sich nicht vertan, ihr Zimmer war die 355.
Mourice derweil verkündete, das auch er sich nicht geirrt hatte. Ein wenig unsaft drängte sie ihn beseite und vergewisserte sich nochmal persönlich. Tatsächlich "Mourice Stoffer Zimmmer 355...." las sie ebenfalls vor.
" Es ist kein Irrtum... ich soll mir mit eine, Jungen das Zimmer teilen...." Sie rückte vom schwarzen Brett ab und überlegte was sie jetzt tun sollte. " Ich geh zu, Direktor! Herr Stoffer... moment!"
Als sie den Namen aussprach viel ihr etwas auf. Sie ging nochmal zum Aushang. "Ähm... warum hast du den gleichen Namen wie der Direktor?", fragte sie und sah Mourice eindringlich an.

Er hatte inständig gehofft, sie würde Ruhe geben, wenn sie sich beim Aushang versichert hatte, dass die beiden sich wirklich ein Zimmer teilen würde, doch er sollte schnell lernen, das dem nicht so ist. Ameria vergewisserte sich sowohl bei ihrem wie auch bei seinem Namen welche Zimmernummer daneben stand und ihre Erkenntnis stimmte sie eindeutig nicht zufrieden. "Ja, das sollst du." wiederholte er trocken, als sie erwähnte wirklich mit einem Jungen zusammenleben soll, und wollte gerade wieder Richtung der Treppen gehen, als Ameria weiter sprach. Sie wollte jetzt wirklich zum Direktor, na klasse. Etwas entnervt stöhnte er leise und ließ den Kopf fallen. So schnell würde sie wohl nicht aufgeben, als ob das etwas bei seinem Onkel bringen würde.
Doch als Ameria den Namen des Direktors aussprach fiel ihr leider etwas auf, was Mourice gerne noch für sich behalten hätte. Ihr war der gleichen Familienname aufgefallen und Mourice sah sie etwas verunsichert und überlegend an. So richtig wusste er nicht was er sagen sollte, einfach als Zufall abtun oder die Wahrheit? Naja, irgendwann würde es wohl so oder so rauskommen.
"Wir sind verwandt..." sagte er trocken und sichtlich nicht mit aller größter Freude. Natürlich war er Daniel dankbar für ein Zuhause und auch für eine zweite Chance aber der Mann war nicht ohne und manchmal war Mourice sich nicht so sicher, welche Absichten er wirklich verfolgte. Er hat eine Schule gegründet mit Geplagten und Vertreibern auf einen Haufen, im Prinzip war das hier schon ein Pulverfass.
"Es wird schon seine Richtigkeit haben." versuchte Mourice jetzt seine Zimmergenossin davon zu überzeugen und zeigte deutlich das er wieder zurück ins Zimmer wollte. Dort sollte schließlich noch eine schöne Dusche auf ihn warten. Ganz davon abgesehen glaubte er wirklich nicht daran, dass ein Gespräch mit seinem Onkel irgendwas bringen würde. Der Mann war stur.

Ameria merkte nun endlich, dass sie sich vollkommen daneben benahm. Mourice war sichtöich genervt und ihr Vorhaben zum Direktor zu wollen schien ihm nicht zuzusagen.
Ihre Frage beantwortete er dennoch. Er war also mit dem Direktor verwandt, es schien aber seiner Reaktion nach keine innige Beziehung zu sein. Sie hatten den selben Familiennamen als waren sie eng verwandt. Vater und Sohn? Nein, dafür wirkte der Direktor zu alt, obwohl Ameria selbst nur zu gut wusste das es nicht unmöglich war. In jedem Fall hatte sie den Eindruck als würde es Mourice ordentlich den Tag versauen zum Direktor geschliffen zu werden, also strich sie die Segel zu ihrem Vorhaben und fand sich mit der Situation ab.
Mourice betonte erneut das es schon seine Richtigkeit haben würde.
Ameria wurde nun bewusst, dass er es vielleicht falsch verstanden haben könnte. "Das geht nicht gegen dich, okay? Egal welcher Junge mein Mitbewohner wäre, es würde mich nervös machen..."
Sie fuhr sich kurz durch die Haare. "Gib mir nen Moment mich damit anzufreunden... " Sie würde eine Weile brauchen, bis sie damit klar käme. Wie sollte sie das Joelle erklären? Die wäre direkt hin und weg von dem Gedanken.... spätestens wenn sie Mourice sehen würde.
"Ähm... wo ging es gleich nochmal zurück zum Zimmer...?", Amerie schaute sich kurz um und musste feststellen, das sie nicht wusste wolang sie musste. In ihrer Wut hatte sie den Aushang sofort gefunden aber jetzt ließ sie ihr Orientierungssinn.
" Geh du vor.... ", bat sie, oder mehr befahl sie, Mourice und lies sich zurück zum Zimmer führen.

Zu seinem erstaunen hackte Ameria nicht weiter nach in wie weit sie verwandt waren. Scheinbar hatte seine Reaktion deutlich gemacht, das es nicht die beste Beziehung war und er nicht wirklich weiter darüber reden wollte. Etwas erleichtert sich nicht weiter erklären zu müssen, lächelte er sie an. Sie sollte bestimmt keine einfache Mitbewohnerin werden aber bestimmt würde es dafür nicht langweilig werden.
"Schon gut, es kommt nicht jeder sofort damit klar mit einem so gut aussehenden Typen sich ein Zimmer zu teilen." sagte er deutlich positiv gestimmter und mit einem etwas übertriebenen Selbstbewusstsein. Zur Untermalung des ganzen strich er mit seiner Hand durch die noch vorhandenen Haare und strich diese nach hinten wie aus einem schlechten Film.
Amerias Gegenwehr hatte sich mittlerweile aufgelöst und auch den Plan, den Direktor aufzusuchen, hatte sie wohl zum Glück aufgegeben. Vielleicht würde sie ja mit der Zeit entspannter werden und sich an ihn gewöhnen. Aber ob sie sich auch an Trilla gewöhnen konnte, war noch ganz offen.

Er wurde aber aus seinen Gedanken gerissen, als Ameria nach dem Weg fragte. Den Weg hier her hatte sie ohne Probleme gefunden aber zurück war dann schon was anderes. Kurz musste er über sie schmunzeln. "Na komm, ich kenn den Weg noch." sagte er leicht amüsiert und ging langsam vor um sie nicht noch unterwegs zu verlieren.

Im Zimmer wieder angekommen ging er zielgerichtet zu seinem Schrank und holte ein großes Handtuch raus. "Ich würde gerne erstmal duschen. Willst du danach das Schulgelände erkunden?" fragte er so beiläufig. Eigentlich keine schlimme Frage doch einem Wesen im Raum gefiel diese überhaupt nicht. Trilla sah ihn mehr als erzürnt dafür an und die Strafe folgte zu gleich. Die Zwischenbretter in seinem Schrank gaben, ohne das wirklich Gewicht auf ihnen lagen, einfach nach und krachten mit seinen Klamotten auf den Boden. Mourice sah kurz schulterzuckend zu seinen nun am Schrankboden liegenden Sachen und schloss kommentarlos den Schrank. Das würde wohl in Zukunft noch öfter passieren, wenn er seinem Plagegeist nicht bald etwas zufriedener Stellen würde. Aber wie sollte das an dieser Schule wirklich funktionieren?

Mourices Kommentar zu seiner Person und Ameria Nervosität konnte sie nicht ignorieren.
"Oh nein, ich wurde ertappt. Ich kann kaum an mich halten...", raunte sie gespielt verführerisch in seine Richting und verdrehte daraufhin sofort gernervt die Augen.
Das zusammenwohnen mit diesem Jungen würde eine enorme Herausforderung für sie werden, das konnte sie jetzt schon sagen.
Zuverlässig führte er sie zurück ins Zimmer und nahm sich direkt ein Handtuch. Ameria verbiss sich grade noch einen Kommentar, schließlich konnte sie ihm schlecht verbieten zu duschen, auch wenn der Gedanke sie ein wenig nervös machte.
'Herr Gott werd erwachsen!', schallt sie sich selbst in einem inneren Monolog und vertrieb die Gedanken aus ihrem Kopf.
Fast hätte sienüber die Aussage das er duschen gehen würde überhört, das er vorsvhlag zusammen das Schulgelände zu erkunden.
Ameria sah ihn überrascht an. Sie hätte gedacht nach der Aktion eben, hätte er schon die Schnauze voll von ihr, sie hatte schon weniger getan um Leute für immer zu vergrauelen.
"Äh... klar. Klingt gut.", willigte sie ein und setze sich auf ihr Bett. Da krachte es plötzlich und das Innenleben des Schrankes von Mourice verabschiedete sich. Ameria schreckte hörbar auf und sah mit großen Augen und etwas weißerem Gesicht als normal zum Schrank. Da fiel ihr die Sache mit dem Rucksack wieder ein. Sie atmete bewusst ein paar mal ein und ausnum ihren Herzschlag zu beruhigen. "Hab ich mich erschreckt! Die Bretter waren wohl locker, was?", fragte sie ungläibig, denn Mourice hatte so gut wie nichts auf diesen drauf gehabt und der Schrank sah sehr stabil aus.
Ihre Vermutung das etwas sehr mekwürdig an dieser Schule war bestärkte sich mit jeder Minute.

Eigentlich hatte Mourice damit gerechnet ein klares nein auf seine Frage zu bekommen, schließlich wirkte sie wirklich überrannt von der Tatsache mit einem Jungen zusammen zu leben. Andere reagierten da viel lockerer oder freuten sich sogar, doch Ameria war eindeutig von einem anderen Schlag Mensch. Daher war er innerlich schon etwas verwundert über ihre Antwort, lächelte sie aber freundlich an. Vielleicht würde es doch gar nicht so stressig mit ihr werden.
Zu seinem Schrank blickend meinte er nur trocken, als wäre es das normalste der Welt "Joa, so kann man es auch sagen." Dabei hatte er ganz vergessen, dass Ameria ja noch gar nicht wusste warum er, geschweige denn sie selbst, hier waren und ging völlig unbekümmert ins Badezimmer.
Erstmal eine schöne Dusche genießen, bevor noch jemand bemerkte wie lange die letzte Dusche her war. Es war ein wundervolles Gefühl, man lernte so etwas wirklich erst zu schätzen, wenn man es nur noch sehr selten genießen konnte. Er schloss die Augen und genoss einfach mal den Moment. Auch Trilla schien das ganze zu gefallen und stimmte zugleich ein Lied an, dass die beiden vorhin irgendwo gehört hatten und eine reißerische Melodie hatte. Das Lied war einfach zum mitsingen gedacht und für den Moment vergas Mourice wo er war und legte zusammen mit Trilla ein heißes Duett hin. Nun gut, für alle anderen war es wohl eher ein Soloauftritt unter der Dusche.
"I will survive, i will survive." fing er lauthals an zu singen und schien dieses Lied eindeutig auch zu spüren, wie man in Fachkreisen gerne sagte.

Der Auftritt dauerte jedoch nicht lange, Mourice stellte das Wasser wieder ab, griff das Handtuch um sich trocken zu rubbeln und schwung dieses dann um seine Hüfte. Seine getragenen Klamotten nahm er auf den Arm, diese würde er später erstmal waschen müssen. Und so verlies er nun das Badezimmer, mit freiem Oberkörper und nichts an außer diesem Handtuch. Er hatte überhaupt nicht daran gedacht, dass dieses Bild nichts für Ameria sein könnte, schließlich hatte er ja das wichtigste mit einem Handtuch bedeckt und er schämte sich ja nicht für seinen Körper. Vor allem zeigte er gerne mal sein riesiges Rückentattoo, dass diesen komplett bedeckt. Es war eine Eule auf einem Totenschädel im Trash-Polka-Stil.
Gemütlich schlenderte er zu seinem Schrank um dort vom Boden etwas neues heraus zu suchen. Später sollte er dieses vielleicht mal reparieren.

Das Mourice überrascht zu sein schien das Ameria der gemeinsamen Erkundungstour zugestimmt hatte verunsicherte sie etwas.
Hatte er das vielleicht nur aus purer Höflichkeit angeboten? Eventuell hatte er ja darauf gehofft das sie nein sagen würde. Mit einem unguten Gefühl im Magen wartete sie darauf das er mit dem duschen fertig werden würde. Die Zeit allein im Zimmer wollte sie jedoch nicht ganz tatenlos verbringen. Sie stand vom Bett auf und ging zu Mourices Kleiderschrank. Vorsichtig öffnete sie die Türen und besah sich die Seiten des Innenraums. Die Halterung der Bretter waren einwandfrei eingebaut. Keine ´herausgefallen oder gar abgebrochen. Unmöglich das diese Bretter einfach so runter gefallen waren und so wie Mourice reagiert hatte, wie er geantwortet hatte, war ihm ganz klar was passiert war.
Ameria schauderte und schloss den Schrank wieder. Sie setzte sich wieder auf das Bett und schrieb kurz an ihre Tante, das sie nur einen Mitbewohner hatte und bis jetzt alles ganz gut lief. Das Geschlecht des Mitbewohners lies sie dabei bewusst aus.
Zwischenzeitlich lernte Ameria etwas über MOurice und zwar das er unter der Dusche sang. Sie verstand nur nich warum er ab und an so abgehagt sang, als würde bei einem Duett die zweite Stimme fehlen.
Viel Zeit zum wundern über die unerwartete musikalische Einlage blieb ihr jedoch nicht, denn Mourice war schon fertig mit duschen.
Ameria blieben kurz die Worte im Halse stecken. Das war jetzt nicht sein ernst?!
Nur im Handtuch bekleidet kam Mourice vollkommen unbeschwert aus dem Bad und schlenderte gemütlich an ihr vorbei zu seinem Bett.
Ameria saß da wie eine Salzsäule und konnte erneut den Blick nicht abwenden. Nur diesmal war es kein Mysterium, sie war zu geschockt um wegzugucken.
Ein paar Sekunden später schaffte sie es zu blinzeln und drehte abrubt den Kopf zur Seite, weg von Mourice.
"Spinnst du?! Zieh dir gefälligst was an BEVOR du aus dem Badezimmer kommst!", schnauzte sie die Wand vor sich an und meinte damit natürlich Mourice. Aber nachdem die Schockstarre sich aufgelöst hatte, fand auch ihr Blut den Weg in ihr nun feuerrotes Gesicht. Sie hatte das Gefühl als würden ihre Wangen regelrecht glühen.