Postings zum RPG

Mourice:
Kurz musste Mourice schmunzeln, ihre Konter war gut gewesen. Leider aber auch wahr, seine Noten in Deutsch waren wirklich grauenhaft.. Vielleicht sollte er öfter ein Buch lesen.. Oder überhaupt mal ein Buch lesen, das nicht nur aus Bildern bestand.
Als sich Frau Fuchs zu ihm herunter beugte, sah er kurz etwas irritiert, hörte ihr dann aber ganz genau zu. Seine Mine verhärtete sich etwas, zeigte aber keinerler Gefühle. Auch er hatte bereits mitbekommen, wie es um Ameria stand, hatte bisher jedoch immer den Mund dazu gehalten. Derartige Themen waren nicht seine Stärken, immerhin versteckte er selbst seine Vergangenheit und teilweise auch seine Gegenwart hier vor jeden. Niemand sollte etwas über seine Familie erfahren, niemals.
Ihre zweite Bitte aber dagegen brachte ihn kurz zum schmunzeln. Ein bitteres schmunzeln, doch er versteckte es schnell wieder.
"Ich werd's versuchen." sagte er trocken aber mit einem kleinen Lächeln, zog an seiner Zigarette und machte sie dann am Boden aus. Natürlich würde er versuchen ihr zu helfen.

Daniel Stoffer:
Na, wer hatte das gedacht?
Er natürlich.
Daniel hatte mit seiner Vermutung zu seinem Gast recht gehabt. Nun lernte er also Amerias Vater kennen, mit den er einige Tage zuvor telefoniert hatte bezüglich der Kosten der Schule sowie seine Auslagen.
Als er direkt nach der Sitzgelegenheit gefragte hatte, deutete Daniel wortlos an, dass er sich setzen konnte und wandte sich nun frontal zu ihm. Daniel lächelte ihn freundlich aber neutral an und wirkte fast etwas erwartungsvoll.
"Natürlich. Wie kann ich Ihnen denn bezüglich meiner Schule oder ihrer Tochter weiterhelfen?" fragte er direkt nach und lehnte sich dabei entspannt in seinen Stuhl zurück. Daniel war wirklich gespannt auf dieses Gespräch. Die meisten Eltern mieden die Gespräche mit ihm, beziehungsweise versuchten sie wenn denn, nach dem ersten Gespräch mit ihm, alles weitere mit seiner Frau zu klären.

Melissa:
Mourice schien nicht überrascht.
Er hatte offenbar nicht nur Amerias hübsches Gesicht im Blick, was gut war. Der Junge war nicht dumm.
Sie richtete sich auf und strich kurz den Rock glatt, froh drum das er seinen Dienst nicht versagt hatte. Vielleicht sollte sie eine Diät anfangen, sie könnte ja mit Fynn trainieren… oder sie nähte den Rock einfach um.
Lächelnd sah sie zu Mourice hinab. Er wirkte bitter. Eine Schande das er schon hatte so viel durchmachen müssen und dennoch war er anderen gegenüber nicht vollkommen gleichgültig geworden. „Das habe ich niemals bezweifelt.“, antwortete sie mit Überzeugung.
Er war ein wirklich lieber Junge.
Wenn er denn wollte.
„Bis dann.“, verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg zurück in ihre Wohnung.

Frank:
Frank setzte sich und betrachtete sein Gegenüber mit einem kühlen Lächeln.
Herr Stoffers strahlte Authorität aus.
Sein Lächeln erreichte die Augen nicht, aber dennoch nahm Frank ihn niht als falsch wahr.
Noch schien Herr Stoffer ihn mit einer gewissen Neugierde zu betrachten ohne ihm feindlich gesinnt zu sein. Frank legte den Kopf leicht schief etwas irritiert über seinen Gedankengang.
Wieso sollte ein Schuldirektor eine Bedrohng darstellen? Er wurde dennoch das Gefühl nicht los, das mehr hinter diesem Mann steckte als es den Anschein erweckte. Interessant.
„Danke. Neben der allgemeinen Informationen über ihre Noten und ihr Betragen möchte ich gerne erfahren wieso meine 15 jährige Tochter offensichtlich mit einem Kater zu tun hat und riecht wie eine Eckkneipe.“, sprach er freundlich und lehnte sich entspannt in die Stuhllehne.

Amerias Vater hielt nicht lange hinter dem Berg mit seinem Anliegen und konfrontierte Daniel sofort. Eigentlich gefielen ihm solche Menschen, langer und nutzloser Smalltalk war nichts für ihn, doch im Moment wäre er dem nicht abgeneigt.
Äußerlich völlig regungslos, musste Daniel innerlich kurz seine Wut runterschlucken. Konnte man sich nicht wenigstens verstecken, wenn man noch neben der Spur war anstatt scheinbar gleich seinen Vater in die Arme zu laufen.. Und wenn Ameria in diesem Zustand war, wollte er gar nicht erst wissen wie sein Neffe aussah. Den würde er sich später noch greifen.
Doch nun musste er erstmal diesen Vater wieder los werden. Natürlich verstand er ihn, mehr oder weniger, doch ganz ehrlich, was sollte er jetzt antworten? Wo war eigentlich seine Frau?
Er wollte gerade anfangen zu reden, als er plötzlich nach dem ersten Laut verstummte und zu seiner Plage sah, was für Frank aussehen musste als ob er in die Luft starrte. Nur einen Augenblick später öffnete sich die Tür zu seinem Zimmer und Matilda stand in der Tür mit einem ersten Gesichtsausdruck.
"Guten Tag." begrüßte die Frank kurz und wandte sich dann an ihren Mann. "Wir haben ein kleines UFO im dritten Flur, du müsstest dich bitte dringend darum kümmern." sagte sie, den letzten Teil mit deutlichem Nachdruck und Daniel sah sie kurz ernst, dann etwas genervt an.
Er stand von seinem Stuhl auf, richtete kurz den Anzug und meinte dann trocken "Herr Bleibners, bitte entschuldigen Sie mich, meine Person wird leider benötigt. Wenn sie so lange Zeit haben, könnten wir uns gerne heute Nachmittag zusammen setzten. Heute am ersten Schultag, vor allem jetzt wo alle wieder an kommen, ist es leider etwas ungünstig für mich, wie sie sehen. Oder sie bereden einfach alles mit meiner Frau." er deutete kurz auf Matilda, welche darauf kurz zu Frank lächelte und Daniel einen sehr mehrdeutigen Blick zu warf. "Sie kann ihnen alle ihre Fragen beantworten. Also, bis dann."
Mit diesen Worten verließ Daniel zügig sein Zimmer und eilte in das Wohngebäude. Was wohl dieses mal das UFO war? Bett, Schrank oder vielleicht sogar eine Waschmaschine?

Der Direktor zeigte keinerlei Reaktion.
Frank versuchte etwas zu erkennen, Verwunderung, Empörung, Überraschung, irgendwas.
Doch dieser Mann ihm gegenüber hatte ein makelloses Pokerface.
Frank wartete ruhig, mit kaum mehr Regung als Herr Stoffer gezeigt hatte, auf dessen Antwort.
Er schien grade zu einer Erklärung ansetzen zu wollen als ihm etwas aufzufallen schien. Frank konnte jedoch nicht ausmachen was das Interesse von Herrn Stoffer geweckt hatte. Plötzlich öffnete sich die Tür.
Eine Frau, sie schien irgendwas um die 40 zu sein, betrat den Raum und grüßte kurz bevor sie sich an Herrn Stoffer wandte.
Frank nickte kurz inniger Richtung und lauschte neugierig dem darauf folgenden Wortwechsel. Ein unbekanntes Flugobjekt? Ein Schülerstreich der schief gegangen war?
Was auch immer vorgefallen war, es veranlasste Herrn Stoffer dazu sich entschuldigen zu lassen und Frank fand sich mit - wie er nun wusste - Frau Stoffer allein.
Frank wandte sich an sie.
„Freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen, mein Name ist Frank Bleibners. Ich bin Amerias Vormund.“, stellte er sich kurz vor und erhob sich aus dem Stuhl da er es als unhöflich empfand sitzen zu bleiben. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich das Angebot von Herrn Stoffer gerne annehmen und mit Ihnen über Ameria sprechen.“
Er hatte nicht vor sich hier lange aufzuhalten und wer wusste wann Herr Stoffer wieder Zeit haben würde.

Na das hatte ihr Mann ja wieder super hinbekommen.
Er konnte ein Ufo jagen, was in diesem Fall ein Tisch war, und sie durfte sich hier wieder um die Eltern eines Schülers kümmern.
Nun gut, wahrscheinlich besser sie als er, dachte sie sich kurz und entschied sich dann gleich das Büro ihres Mannes zu nutzen, wenn der Besuch eh hier schon saß.
Sie setzte sich auf den freien Stuhl hinter dem Schreibtisch und begrüßte nun direkt den Gast.
„Guten Tag, ich bin Matilda Stoffer, die stellvertretende Schulleiterin.“
Kurz richtete sie ihr strenges Kostüm und sah dann eindringlich Herrn Bleibners als. Er nannte sich selbst nur ihren Vormund, nicht Vater, was Matilda kurz aufhorchen ließ. Normalerweise waren Eltern da anders, doch da sie bisher allgemein wenig von Amerias Familie gehört hatten, war das wohl ein generelles Problem.
„Ihr Vormund?“ fragte sie direkt mit strengen Blick nach. Der Blick war nicht böswillig, doch eindringlich und sollte keinen Spielraum lassen.
„Was genau kann ich denn für sie tun?“ kurz atmete sie scharf ein und öffnete am Computer die Schulakte von Ameria.

Frau Stoffer setzte sich ihm gegenüber an den Tisch, wo zuvor ihr Mann noch gesessen hatte. Frank setzte sich ebenfalls und betrachtete sie mit neutralem Gesichtsausdruck.
Ebenso wie Herr Stoffer umgab diese Frau eine gewisse Aura. Sie wirkte aber etwas nahbarer.
Was nicht viel hieß, insgesamt wirkte sie wie eine sehr strenge Person. Kleidung, Körpersprache und Frisur zeigten ein hohes Maß an Kontrolle.
Ihr Blick schien ihn zu durchbohren, als sie seine Wortwahl zu hinterfragen schien. Frank lehnte sich leicht zurück. „Genau.“, bestätigte er seine Aussage, unwillig sich weiter zu erklären.
Sie tippte und klickte kurz etwas am PC und stellte die einzig relevante Frage.
„Nun, ich möchte wissen wie Ameria sich hier so macht. Ihre Noten waren, so mein Wissensstand, immer sehr gut, ebenso ihr Betragen. Stellen Sie sich vor wie überrascht ich war, sie mit einem eindeutigen Kater und insgesamt in besorgniserregend Gesamtzustand vorzufinden.“, sprach er ruhig. „Das ist kein Vorwurf. Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür, dass Sie sie aufgenommen haben auch wenn mir nicht ganz klar ist was Sie dazu bewegt hat. Ihrem Mann war es ja offenbar möglich mich ausfindig zu machen. Ich möchte nur wissen, ob ihr Zustand kurzfristiger Natur ist oder ein Dauerzustand.“, fuhr er fort und behielt Frau Stoffer genau im Blick, während er auf ihre Antwort wartete.

Die Tür schloss sich hinter Frank und er atmete kurz tief durch.
Er kannte nun Amerias schulische Leistung aber ansonsten war er kein Stück weiter.
Frau Stoffer war ein harter Brocken, wie er hatte feststellen müssen.
Egal wie sehr er es versucht hatte, er hatte kaum Informationen aus ihr herausbekommen die über Amerias Noten hinaus gegangen waren.
Sie war jedes Mal mit einer unbeschwerten Eleganz ausgewichen. Teilweise so geschickt, das Frank es beinahe nicht bemerkt hatte.
Er massierte kurz seinen Nacken und versuchte das Knurren seines Magens zu ignorieren, während er sich auf den Weg zu Amerias Zimmer machte.
Frau Stoffer hatte ihn jedoch nur die Zimmernummer genannt, nicht was ihn dort erwarten würde.
Die Schule war groß und erstaunlich modern wie er feststellen musste. Er öffnete die Tür und fand sich in einem Raum wieder der für eine Schule etwas zu gut ausgestattet war.
Seine erste Wohnung war kleiner gewesen.
Das Geld was hier gezahlt wurde, schien zumindest gut genutzt zu werden. Er sah sich ein wenig im Raum um. Das Bett direkt grade zu war stark zerwühlt und es war eine klare Spur an Kleidung zu erkennen. Kleidung die er als die eines Jungen erkannte.
Frau Stoffer hatte gemischte Zimmer erwähnt und Frank beschlich eine böse Vorahnung, insbesondere da die zwei anderen Betten verdächtig ordentlich aussahen.